Vom 19.- bis zum 25.September hat das internationale Bündnis Free the Soil erstmalig zu einem Protestcamp in beschaulichen Sankt Margarethen aufgerufen. Der Protest richtet sich gegen den im benachbarten Brunsbüttel ansässige Kunstdüngemittelhersteller YARA. Dort im Chemcoastpark, neben weiteren Chemiefirmen, befindet sich der zweitgrößte Produktionsort für Kunstdünger in Europa.
Mit dem Protest wurde gegen die Zerstörung durch die industrielle Landwirtschaft und für eine ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Landwirtschaft demonstriert. Die energieintensive Herstellung von Kunstdünger ist nicht nur eine massive Gefahr für die Boden und das Grundwasser, sondern durch das bei der Produktion benötigte Erdgas auch ein zusätzlicher Treiber des Klimawandels. YARA ist mit einem Verbrauch von einem Prozent des deutschen Erdgases einer der größte Einzelabnehmer von Erdgas in Europa. Mehr Infos zu YARA und unserer Kritik an dem Kunstdüngerherrsteller findet ihr hier:
Am Montag den 23.September blockierten 500 Aktivist*innen in zwei Fingern über 28 Stunden mehrere Zugänge zur Produktionsstätte. Mehrere Aktivist*innen kletterten auf das Dach der Fabrik und ketteten sich dort an. Während der Protest gut gelaunt und bunt von statten ging, griff die Polizei am Dienstag Mittag den neu formierten dritten gold-gelbenen Finger an, der das dritte Tor als Ziel hatte. Insgesamt wurden während der Aktion 30 Menschen vorübergehend in Gewahrsam genommen, mittlerweile sind aber alle wieder frei. Mit der Blockade wurde ein starkes Zeichen gegen die klimaschädliche industrielle Landwirtschaft sowie für einen sofortigen Systemwechsel gesetzt.
Mehr infos zu dem Bündnis auf deutsch und auf englisch findet ihr auf der Website des Bündnisses https://freethesoil.org/